Zur Startseite GALERIE REMMERT UND BARTH
Mühlenstraße 1     D − 40213 Düsseldorf
Telefon +49 (0)211 32 74 36     Fax +49 (0)211 32 22 59

galerie@remmertundbarth.de
Unser Galeriehaus



Jankel Adler, 1928
Jankel Adler, 1928
(Foto August Sander)

JANKEL ADLER

1895 bis 1949



"Adler ist Jude aus Polen. Das ist außerordentlich wichtig zum Verständnis dieser eigentümlichen Individualität. Zwar verschwinden die östlichen Motive in seinen Bildern allmählich, während seines Aufenthaltes in Düsseldorf und Paris eignete sich Adler technische Errungenschaften der Westkunst an, und doch lebt in seinen Werken bis heute etwas von der Unerbittlichkeit der Heiligen Schrift und etwas von der tiefen Konsequenz des Talmud. Manchmal lassen seine Leinwände einen gewissen melancholischen Humor durchscheinen, es scheint, daß der Künstler sich selbst verspottet. Adler ist kein 'lieblicher' Künstler, er erleichtert dem Zuschauer das Verständnis seiner Bilder nicht. Aber wer einmal die seltsame Sprache seiner Bilder versteht, wird für lange Zeit unter dem Eindruck ihrer zwingenden und mächtigen Melodie bleiben."

Lou Straus-Ernst , Vorwort zum Katalog der Adler−Ausstellung 1935 in Warschau und Lodz


Der Besuch Der Besuch    um 1925
Radierung
Sitzende am Tisch
Sitzende am Tisch    um 1928
Bleistift

"Deine Bilder werden klar und einfach. Ein konstruktiver Aufbau wird deutlich und gezeigt in Deinen Stilleben und Deinem Selbstporträt, die das letzte Deiner Arbeit sind, und in dem Juden mit dem Hahn, der den konstruktiven Aufbau zwar nicht offen zeigt, aber ihn in sich trägt. Jedoch nie bleibt die Konstruktion bei Dir Konstruktion, die Zahl Zahl, sondern immer schwingt das Irrationale zwischen den harten Dingen. Du glaubst immer noch an das Wunder. Aber vielleicht käme es darauf an, auch diesen letzten Glauben zu verlieren, damit das Wunder Wirklichkeit wird. "

Franz Wilhelm Seiwert , "An Jankel Adler!", um 1925


Soldat im Bordell Soldat im Bordell    um 1922
Öl auf Holz

"Durch Betty Kohlhaas lernte ich Jankel Adler im Jahr 1920 im Aktivistenbund in Düsseldorf kennen. Er fiel in einer Gesellschaft von schon nicht ganz gewöhnlichen Menschen auf − wie aus einer anderen Welt. Seine feurigen Augen, seine volle Stimme, wenn er in seinem eigenen Deutsch sprach, was er sagte, ließen auf einen weiten Horizont schließen, über das Rheinland hinaus, jedenfalls brachte er als einer der ersten ein Stück Berlin mit. Nur war man im Westen natürlich dagegen, die Rolle der Hauptstadt zu überschätzen, da sorgten die Berliner schon selber für. "

Gerd Arntz, um 1985


Mädchen mit Halskette Mädchen mit Halskette    um 1924
Radierung
Sitzender bärtiger Mann mit Mütze am Tisch
Sitzender bärtiger Mann mit Mütze
um 1924
Radierung


Biographische Daten
1895 Am 26. Juli wird Jankel Adler als achtes von zwölf Kindern eines jüdischen Kaufmannes in Tuszyn nahe Lodz in Polen geboren.
1913 Übersiedlung nach Deutschland. Wohnt bei Geschwistern in Barmen (heute Wuppertal), die hier als Kaufleute und Schneider tätig sind.
1916 Beginn des Studiums an der Kunstgewerbeschule in Barmen bei Professor Gustav Wiethüchter.
1917/18 Erste Kontakte zur rheinischen Künstlerszene, zu F.W. Seiwert in Köln und nach Düsseldorf zu Arthur Kaufmann, einem der Gründer der Gruppe "Das Junge Rheinland".
1918/19 Reise nach Polen, Mitbegründer der Künstlergruppe "Jung Jiddisch".
1920 Rückkehr nach Deutschland; zunächst in Berlin, Kontakte zur revolutionären Künstlerszene um die Zeitschrift "Die Aktion"; dann wieder in Barmen, Kontakte zum Düsseldorfer "Aktivistenbund".
Lernt die Kunststudentin Betty Kohlhaas kennen, seine spätere Lebensgefährtin.
1922 Übersiedlung nach Düsseldorf. Mitglied der Gruppe "Das Junge Rheinland", die in der Galerie von Johanna Ey ihr Domizil hat. Aktive Teilnahme am "Kongreß der internationalen Künstler" in Düsseldorf.
1924 Beteiligung an der "Ersten Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung" in der UDSSR.
1930 Reise nach Mallorca.
Der Architekt Der Architekt    um 1928
Radierung
Sitzender weiblicher Akt
Sitzender weiblicher Akt    um 1927
Tusche, laviert, Sand und Gips auf Papier
1931 Atelier an der Düsseldorfer Kunstakademie, enger Kontakt zu Paul Klee.
1933 Emigration nach Paris.
1935 Reise nach Polen. Große Einzelausstellung in Warschau und Lodz (die Bilder konnten aus Adlers Düsseldorfer Atelier mit Hilfe von Freunden nach Polen gebracht werden).
1937 Rückkehr nach Frankreich.
1940 Adler meldet sich als Freiwilliger zur polnischen Exilarmee in Frankreich und wird mit dieser nach Schottland verlegt. (1941 wir er aus Gesundheitsgründen aus der Armee entlassen).
1943 Übersiedlung nach London.
1949 Am 25. April stirbt Jankel Adler 54jährig in Aldbourne bei London.

"Ich sah ihn erst nach der 'Sudetenkrise' 1938 auf dem Boulevard Montparnasse wieder. Wir hatten alle inzwischen weite Reisen gemacht. Er, oft in der Stimmung eines Verfolgten, war merkwürdig optimistisch. 'Krieg? − Unsinn.' Der kam ein Jahr später. Er zeigte mir seine letzten Bilder, auf die noch die Höhepunkte seiner Kunst in England folgen sollten.
Geblieben ist mir ein warmes Gefühl und ein gutes Andenken an diesen besonderen Menschen, Jankel Adler."

Gerd Arntz, um 1985


Selbstbildnis Selbstbildnis    um 1940
Tuschpinsel

Stehender Akt Stehender Akt    um 1947
Durchdruckzeichnung
Weiblicher Halbakt
Weiblicher Halbakt    um 1947
Durchdruckzeichnung

Kataloge und Ausstellungen von JANKEL ADLER
in der Galerie Remmert und Barth
Jankel Adler − Arbeiten auf Papier JANKEL ADLER
Arbeiten auf Papier 1928 − 1948

Ausstellung vom 5. November 1985 bis 18. Januar 1986

Katalog:
Mit einem Text von Peter Barth
20 Seiten, 38 Abbildungen,
Format 21 x 15 cm, (1985)    Euro 5,−−
Bestell-Nr. 1003
JANKEL ADLER
100 Werke zum 100. Geburtstag

Ausstellung vom 9. September bis 3. November 1995

Katalog:
Mit Texten von Jankel Adler und Franz W. Seiwert.
72 Seiten, 100 Werkabbildungen, davon 10 in Farbe,
10 dokumentarische Abbildungen
Format 24 x 17 cm, Broschur mit Schutzumschlag, (1995)
antiquarischer Preis    Euro 30,−−
Bestell-Nr. 1001

"Jankel Adler, der chassidische Avantgardist, lebte bis zu seiner Emigration 1933 nur elf Jahre in Düsseldorf, doch hier entstanden seine wichtigsten Werke... Es ist eine würdige Centenarausstellung geworden, die an die große Retrospektive der Düsseldorfer Kunsthalle 1985 anknüpft."
HANDELSBLATT
Jankel Adler zum 100. Geburtstag
Jankel Adler Welln Zajten kimmen − lichtige Welln Zajten kimen − lichtige
JANKEL ADLER
Gemälde und Arbeiten auf Papier 1922-1948

Ausstellung vom 2. Dezember 2002 bis 5. Februar 2003

Katalog:
Mit Texten von J. Adler, Gerd Arntz, Lou Straus−Ernst, Stefan Themerson und F.W.Seiwert
120 Seiten, 60 Werkabbildungen, davon 14 in Farbe,
7 dokumentarische Abbildungen
Format 17 x 12 cm, gebunden, (2002)    Euro 10,−−
Bestell-Nr. 1002
JANKEL ADLER − Im Exil
Arbeiten von 1933 bis 1949
Ausstellung vom 17. November 2009 bis 30. Januar 2010

Katalogprospekt:
16 Seiten, 49 Abbildungen, davon 22 in Farbe,
Format 22 x 12 cm, (2009)    Euro 5,−−
Bestell-Nr. 1043
Jankel Adler − Im Exil
Jankel Adler ist außerdem in zahlreichen Themen− und Sammelausstellungen unserer Galerie vertreten.

zur Startseite Künstler der Galerie Zur Adler−Ausstellung 2009/2010


Stand Januar 2012